Die Akupunktur ist eine Therapiemethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie existiert schon seit über 2000 Jahren und wird meist zusammen mit anderen chinesischen bzw. asiatischen Heilmethoden kombiniert. Dazu gehören beispielsweise Qigong und Tai-Chi (Bewegungstherapien) oder chinesische Heilkräuter und chinesische Diätetik.
Die Akupunktur ist eine Weiterentwicklung der Akupressur, bei der meist mit den Fingern gearbeitet wird allerdings mit Nadeln stimuliert. Beide Techniken dienen dazu, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und so die Gesundheit wiederherzustellen. Richtig angewendet kann die Akupunktur bei einer Vielzahl von Krankheiten förderlich sein.
Eine Akupunktur kann von einem naturheilkundlichen Arzt oder einem Heilpraktiker ausgeführt werden. Die Behandlung dauert etwa 30 Minuten und wird meistens im Liegen durchgeführt. Für die Therapie werden sterile Nadeln benutzt, die in nur wenige bestimmte Akupunkturpunkte gestochen werden. Meist werden nicht mehr als 16 Punkte stimuliert.
Beim Einstechen kann es zu Schmerzen kommen, diese sollten allerdings nach kurzer Zeit verschwinden und durch ein Schwere- oder Wärmegefühl ersetzt werden. Dieses Gefühl weist darauf hin, dass der passende Akupunkturpunkt genau getroffen wurde. Nach dem Einstechen verbleiben die Nadeln für circa 20 bis 30 Minuten in der Haut. Danach werden die Nadeln wieder entfernt.
Die Akupunktur wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen empfohlen. In Studien konnte ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Migräne, chronischen Rückenschmerzen und Schmerzen durch Kniearthrose gezeigt werden. Generell wird Akupunktur häufig gegen Schmerzen eingesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2002 eine Liste von Beschwerden erstellt, bei denen Akupunktur zum Einsatz kommen kann:
• Neurologische Störungen (zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder Kopfschmerzen)
• Atemwegserkrankung (zum Beispiel Bronchitis oder Asthma)
• Erkrankungen des Verdauungstraktes (zum Beispiel Gastritis oder Verstopfung)
• Schlafstörungen
Wenn die Akupunktur fachkundig angewendet wird, kommt es nur sehr selten zu unerwünschten Nebenwirkungen. Nur, wenn sehr tief genadelt wird, kann es zu blauen Flecken kommen. Manchmal ist die Wirkung auf das bestehende Körpergleichgewicht so stark, dass es dem Patienten schwindelig wird. Ein erfahrener Arzt oder Heilpraktiker kennt dann Punkte-Kombinationen, mit denen er wieder ausgleichen kann.
Kinder unter zwölf Jahren und stark geschwächte Patienten werden meist nicht mit Akupunktur behandelt. Auch bei Patienten mit starken psychischen Störungen wie Schizophrenie darf die Akupunktur nicht angewendet werden.
Bei schwangere Frauen ist Vorsicht geboten, weil verschiedene Punkte Wehen auslösen können. Richtig angewandt kann Akupunktur aber auch viele Beschwerden rund um die Schwangerschaft sanft lindern.